Komm Zigan

von Daniela Elisa Mayer

die Abendröte steigt gewohl herab

bringt Lieder aus der süßen Ferne

bringt Pferde auf den letzten Trab

und Melancholie in meinen Kopf

ich möcht so gern den alten Geiger hören

der sich verneigt, wie allzumal

vergnüglich streicht sein Instrument

der keine weltlich Güter kennt

und Sorgen nicht sein eigen nennt

ach, möcht die alten Lieder wieder hören

zeugen von Liebe, Freud und altem

Schmerz

die jede Seel’ in Ungarn nah betören

den Mulatschag im Reigen nochmal tanzen

der Engel Takt, mit meinem großen,

wunden Herz!

Komm, Zigan,

der Morgen sendet früh genug die Tagesglut

lass uns die Fässer öffnen voller Wein

das Korn gedeiht auch morgen

in der Sommerbrut

heut Nacht lass uns nur glücklich sein

mein Freund, mein wohl,

du mein Zigeunerblut!